Sankt Martin in Bonn-Muffendorf

Im 19. Jahrhundert sammelten die Muffendorfer für ein größeres Gotteshaus. Die alte Martinskirche war ihnen zu klein geworden, zudem war die Kirche in schlechtem Zustand. Nach 10 Jahren hatten sie die Mittel für einen Neubar zusammen.

 

Auch die Ortsfrage war rasch geklärt: Im Jahr 1893 wurde den Muffendorfern unweit der Pfarrkirche ein Grundstück geschenkt, andere getauscht.

 

Unter Leitung des Bonner Architekten Anton Becker entstand ab April 1894 ein dreischiffiger, dreijochiger Bau im neugotischen Stil, der bereits am 5. Dezember 1895 eingeweiht werden konnte. Die Übertragung des Allerheiligsten aus der alten Kirche fand drei Tage später im Rahmen der ersten feierlichen Messe statt.

 

Wahre Augenweiden sin die Kirchenfenster von 1985, die Heinrich Oidtmann  aus Linnich schuf. Sie werden zum Chor hin immer eindrucksvoller. Im südlichen Querschiff unterbricht ein Medaillon mit der Darstelltung der Rückkehr des verlorenen Sohns das Ornament, das gegenüberliegende, nördliche Querschiffsfenster ist dem angepasst. Das dortige Medaillon wurde allerdings im wzweiten Weltkrieg zerstört und 1999 durch das heutige ersetzt.

 

Wie üblich zu jener Zeit, wurde das Dach mit dunklen Schieferschindeln gedeckt.

Ebenfalls aus Alt-St. Martin übertragen wurde kleine Kirchenorgel, die aber schon bald nicht mehr verwendbar war. Von 1912 bis 1966 war eine Orgel der Firma Stahlhut im Dienst. Die jetzige Orgel mit ihren 2000 Pfeifen wurde am 20. Oktober 1967 geweiht, die Firma Klais stellte sie her. 

Auch die alte Martinsglocke von 1514 von Alt-Sankt Martin wurde mit übernommen. Das Glockengeläut ergänzte 1898 die Glockengießerei Otto in Hemelingen bei Bremen mit zwei weiteren Glocken mit den Tönen Dis und Gis, „genau stimmend zu der alten Fis-Glocke“. Im zweiten Weltkrieg waren die Glocken bereits abmontiert, doch wurden sie glücklicherweise nicht eingeschmolzen.

Umfangreich wurde die Kirche 1960 und besonders in der Zeit von Mitte März 1981 bis Ende März 1983 grundlegend saniert.